Ist das Tesla Model S Plaid Plus überhaupt noch von dieser Welt?
Endlich ist es so weit und ein richtiges Update für das Tesla Model S steht an. Obwohl viele coole Neuerungen schon in das Model 3 und das Model Y eingeflossen sind, ist das Model S bisher immer ein bisschen außen vor geblieben. Und das, obwohl die Basis nun fast 10 Jahre alt ist. Das ist nicht nur bei Tech-Firmen ein sehr langer Zeitraum, sondern auch bei Autoherstellern.
Also schauen wir uns die zum Teil krassen Verbesserungen des Tesla Model S genauer an und verraten am Ende des Berichts, ob wir uns einen bestellt haben, oder nicht!
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Das Design des Tesla Model S 2021
Wir starten mal mit dem Außendesign. Auch wenn hier die Veränderungen auf den ersten Blick nicht weltbewegend sind, haben die Jungs hier meiner Meinung nach genau an den richtigen Schrauben gedreht, um das Design schnittiger und aktueller wirken zu lassen.
Zum einen wurde alles, was bisher Chrom war, durch schwarz ersetzt und zum anderen ist bei der Frontstoßstange der Frontsplitter etwas größer geworden und kommt ohne weiteren Grill aus. Dadurch wirkt die Frontansicht noch aufgeräumter.
Übrigens soll das Auto laut Tesla mit einem CW Wert von 0,208 das aerodynamischste Serienfahrzeug der Welt sein.
Im Innenraum des Elektroautos
Aber erst der Innenraum hat mich echt umgehauen.
Hier gibt es große Unterschiede zum Vorgänger, aber es ist natürlich auch die Ähnlichkeit zum Tesla Model 3 zu sehen, indem ich jetzt gerade sitze.
Aber zunächst springt einem natürlich das Lenkrad ins Auge. Das wird von Tesla Yoke genannt und ist so ähnlich bei einem Tesla Roadster Prototypen schon mal gesehen worden. Das sieht aus, als wäre es aus einem Kampfjet oder einem Formel 1 Auto.
Das entspricht natürlich genau meinem Geschmack. Wobei ich auch Bedenken habe, ob das im Alltag wirklich so cool ist, da es ja auch viele Fahrer gibt, die ihre Hand einfach oben auflegen. Und auch bei Wendemanövern etc. erscheint es mir eher ungünstig.
Aber ich würde mich trotzdem trauen, es genauso zu bestellen. Fraglich ist aber, ob es überhaupt so wirklich in Serie kommt, da es wohl schwierig mit einer Zulassung werden könnte und ein paar Nerds im Code der Website von Tesla ein Bild entdeckt haben, auf dem ein normales Lenkrad zu sehen ist.
Viel interessanter ist aber, dass hinter dem Lenkrad keine Hebel mehr zu sehen sind. Dafür entdeckt man auf dem Lenkrad Knöpfe für zum Beispiel die Bedienung des Blinkers. Ich finde die Grundidee top, auf so viele Knöpfe und Hebel wie möglich zu verzichten. Aber wenn man genauer überlegt, fällt einem auf, dass auch der Hebel für den Vorwärts- und Rückwärtsgang fehlt.
Und hier wird es dann schon extrem spannend, da Elon Musk in einem Tweet behauptet, dieser wäre nicht mehr nötig. Denn das Model S erkennt automatisch, ob man jetzt vorwärts oder rückwärts fahren will und notfalls kann man den Gang über den Touch Screen ändern.
Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, wie das funktionieren soll. Denn gerade in den Momenten, wo ich mal schnell rangieren muss, kann ich mich gar nicht auf das System verlassen und muss dann auf dem Touch Screen schnell den Gang wechseln und hoffen, dass ich auch richtig gedrückt habe. Wo es dann vielleicht auch gefährlich werden kann.
Also mal gucken, wie das wird.
Größeres und breiteres Display im Tesla Model S Plaid Plus
Nebenbei wird der ehemals längliche Bildschirm durch ein breites Display ersetzt und integriert sich perfekt in den Innenraum. Außerdem unterstreicht das Model S seine höhere Stellung gegenüber dem Model 3 mit einem zusätzlichen Fahrerdisplay.
Neu dazu kommt auch ein Bildschirm für die hinteren Sitze. Und die Rechenleistung soll ordentlich zunehmen, sodass auch aufwändigere Spiele gespielt werden können.
Toller Sound im Model S mit Active Noise Cancelling
Bisher war ja schon das Soundysystem in einem Tesla sehr gut, aber nun kündigt der amerikanische Autohersteller wirklich eine coole Innovation an. Und das ist die Active Noise Cancelling Control. Das kennen wir ja bisher von Kopfhörern und so wie ich das verstehe, werden dabei durch Mikrofone Störgeräusche im Umfeld aufgenommen und entsprechend mit gegenpoligen Geräuschen ausgelöscht oder zumindest abgeschwächt.
Jetzt ist Tesla nicht wirklich für die besten Spaltmaße bekannt und sie können daher auch nicht durch aufwendige Dichtungen und ähnlichem an geräuschoptimierte Innenräume wie der einer Mercedes S-Klasse rankommen. Also wurden die Kollegen hier erfinderisch.
Und wenn das so funktioniert: Chapeau an Tesla, aus einer Schwäche mal eben eine Stärke gemacht.
Die technischen Daten des Tesla Model S Plaid Plus
Und nun kommen wir zum für mich spannendsten Thema und zwar die technischen Daten. Derzeit werden 3 verschiedene Optionen angeboten und wir interessieren uns natürlich für die stärkste, die Version Plaid Plus für 139,900,00€.
Und alter Schwede. Ich glaube, so baff habe ich mir die technischen Daten eines überarbeiteten Modells noch nie angesehen.
- Unter 2,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h
- Über 837 km Reichweite
- Und eine Höchstgeschwindigkeit von 322 km/h
Die Viertelmeile soll er im Übrigen in unter 9 Sekunden absolvieren. Das ist alles so unfassbar. Ihr müsst mich jetzt nicht falsch verstehen, ich bin kein Tesla Jünger, aber das ist schon ein absoluter Quantensprung.
Nur mal so zum Einordnen. Ein Bugatti Chiron für etwa 2.5 Millionen Euro braucht für die Viertelmeile 9,9 Sekunden. Ein Porsche Taycan Turbo S schafft laut WLTP eine maximale Reichweite von 416 km. Und ein Porsche 911 Carrera S schafft eine Spitzengeschwindigkeit von 308 km/h.
Versprechungen müssen kritisch beäugt werden
Wie gesagt bin ich aber überhaupt kein Fanboy irgendeiner Marke und würde einen Taycan, weil ich den fahrdynamisch viel geiler finde, einem Model S wohl immer vorziehen. Aber selbst, wenn wir wie aus der Vergangenheit bekannt, von den Versprechungen von Musk jeweils ein bisschen was abziehen, sind die Werte immer noch abartig.
Bei der Reichweite hat Auto Motor & Sport bei einem vorherigen Model S zum Beispiel auf der Eco-Runde, was dem WLTP Wert entspricht, statt versprochenen 600 km Reichweite etwa 430 geschafft. Und bei der 0-100 km/h Zeit wurden statt 2,7 Sekunden eher 3,1 gemessen und außerdem gibt es ja noch das Problem der Reproduzierbarkeit, welches Tesla bisher hatte.
Da gehe ich jetzt mal von realistischen Werten für das Tesla Model S Plaid Plus aus, die
bei etwa 600 km Reichweite und 2,4 Sekunden für den Sprint von 0-100 km/h liegen. Die 322 km/h dürften wohl möglich sein, wenn auch wahrscheinlich für weniger als ein paar Minuten.
Es bleibt also bei unfassbaren Werten. Und die Reproduzierbarkeit soll durch eine neue Akku-Architektur im Übrigen auch verbessert worden sein.
Bestellen wir nun dieses Elektro-Monster?
Ja. Nur leider dauert die Auslieferung laut Website jetzt schon bis Ende 2021. Ich tippe also eher auf Anfang 2022… Und bis dahin ist zum Glück noch etwas Zeit für die deutschen Hersteller, um nachzuziehen!