Ein Tesla Model S auf einer Stadtautobahn in der Frontansicht – mit freundlicher Genehmigung von Tesla Inc.

Ist das neue Tesla Model S Plaid Plus überhaupt von dieser Welt?

Veröffentlicht am 24.01.2025

Das Warten hat ein Ende: Ein großes Update für das Tesla Model S steht an! Während Model 3 und Model Y bereits zahlreiche Neuerungen erhalten haben, blieb das Model S lange unverändert. Dabei basiert das Fahrzeug auf einer Plattform, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Tests fast 10 Jahre alt ist – eine Ewigkeit in der Auto- und Technikbranche.

In diesem Bericht schauen wir uns die teils beeindruckenden Verbesserungen des Tesla Model S genauer an und verraten euch am Ende, ob wir uns eines bestellt haben. Übrigens: Wenn ihr selbst einmal einen Tesla testen wollt, könnt ihr bei uns ein Elektroauto mieten.

Inhalt

Das Lenkrad und Interieur eines Tesla Model S Plaid – mit freundlicher Genehmigung von Tesla Inc.

Design: Tesla Model S 2021

Starten wir mit dem Außendesign. Auch wenn die Änderungen auf den ersten Blick dezent wirken, hat Tesla meiner Meinung nach genau an den richtigen Stellen nachgebessert.

Alle Chrom-Elemente wurden durch schwarze Details ersetzt, und die Frontstoßstange ist dank eines größeren Frontsplitters noch minimalistischer. Zusammen ergibt das eine modernere und schnittigere Optik.

Ein Highlight: Tesla gibt an, dass das Model S mit einem cw-Wert von 0,208 das aerodynamischste Serienfahrzeug der Welt ist.

Innenraum: Frische Ideen und futuristisches Lenkrad

Der Innenraum hat mich ehrlich gesagt umgehauen! Hier gibt es deutliche Unterschiede zum Vorgänger – und gleichzeitig Anleihen aus dem Model 3, in dem ich gerade sitze.

Das Erste, was ins Auge springt, ist das neue Lenkrad, das Tesla „Yoke“ nennt. Es erinnert an ein Steuer aus einem Kampfjet oder Formel-1-Wagen. Optisch finde ich es genial, aber im Alltag könnte es problematisch sein, besonders bei Wendemanövern. Dennoch würde ich es genau so bestellen.

Interessanterweise fehlen hinter dem Lenkrad jegliche Hebel. Funktionen wie Blinker oder Gangwahl werden entweder über Knöpfe am Lenkrad oder den Touchscreen gesteuert. Laut Elon Musk ist der klassische Gangwahlhebel überflüssig – das Auto erkennt automatisch, ob es vorwärts oder rückwärts fahren soll. Ob das im Alltag wirklich praktikabel ist, bleibt abzuwarten.

Neues Display und Unterhaltung für die Rückbank

Ein weiteres Update ist das neue, breitere Hauptdisplay, das sich nahtlos in den Innenraum integriert. Zusätzlich gibt es ein Fahrerdisplay hinter dem Lenkrad und erstmals auch einen Bildschirm für die hinteren Passagiere.

Tesla hat außerdem die Rechenleistung erhöht, sodass selbst aufwendige Videospiele problemlos laufen sollen.

Geräuschkomfort dank Active Noise Cancelling

Ein weiteres Highlight: Das Model S verfügt über Active Noise Cancelling, eine Technik, die wir bisher vor allem von Kopfhörern kennen. Mikrofone nehmen Störgeräusche auf, die durch Gegenschall reduziert oder neutralisiert werden.

Da Tesla nicht unbedingt für perfekte Spaltmaße bekannt ist, könnten die Entwickler hier eine Schwäche in eine Stärke verwandelt haben. Wenn das tatsächlich funktioniert: Hut ab, Tesla!

Technische Daten: Tesla Model S Plaid Plus

Jetzt wird’s spannend! Tesla bietet das Model S in drei Varianten an, wobei uns natürlich die Top-Version „Plaid Plus“ interessiert. Der Preis: stolze 139.990 Euro. Und die Leistungsdaten? Atemberaubend:

  • 0–100 km/h in unter 2,1 Sekunden
  • Reichweite von über 837 km
  • Höchstgeschwindigkeit: 322 km/h
  • Viertelmeile in unter 9 Sekunden

Zum Vergleich: Ein Bugatti Chiron (ca. 2,5 Mio. Euro) benötigt für die Viertelmeile 9,9 Sekunden. Ein Porsche Taycan Turbo S kommt laut WLTP auf maximal 416 km Reichweite, und ein Porsche 911 Carrera S schafft 308 km/h.

Ein Tesla Model S auf einer Stadtautobahn in der Frontansicht – mit freundlicher Genehmigung von Tesla Inc.

Realistische Werte – Erwartungen anpassen

Natürlich sollte man die angegebenen Werte mit einer gesunden Portion Skepsis betrachten. In der Vergangenheit lagen die realen Werte bei Tesla oft unter den Versprechen. So erreichte ein älteres Model S in Tests statt 600 km Reichweite nur etwa 430 km, und die Zeit von 0–100 km/h lag bei etwa 3,1 Sekunden statt der versprochenen 2,7 Sekunden.

Für das neue Model S Plaid Plus gehe ich von realistischen Werten aus:

  • Reichweite: ca. 600 km
  • 0–100 km/h: ca. 2,4 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 322 km/h, aber nur kurzzeitig.

Das ist trotzdem beeindruckend – und Tesla behauptet, mit einer neuen Akku-Architektur auch die Reproduzierbarkeit dieser Top-Ergebnisse verbessert zu haben.

Bestellen wir das Model S Plaid Plus?

Ja! Allerdings gibt Tesla die Lieferzeit aktuell mit Ende 2021 an, was in der Realität wohl Anfang 2022 bedeutet. Bis dahin haben die deutschen Hersteller vielleicht die Chance, aufzuholen. Wir sind gespannt!

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