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Audi R8 V10 Spyder im Test – zwischen Leistung, OPF-Sound und Wertverlust

Härtere Umweltvorschriften und mäßige Verkaufszahlen sind Schuld: Audi zog 2019 den Schlussstrich für den R8. Daher haben wir uns dazu entschieden, einen weißen Audi R8 V10 Spyder bei uns in die Autovermietung zu nehmen. Natürlich haben wir den Sportwagen aus Ingolstadt genauestens unter die Lupe genommen und getestet. Unser Fazit zu Leistung, OPF-Sound und Wertverlust lest ihr hier.

Audi R8 mieten bei CarVia im Zentrum von München

Meisterwerk Audi R8: vom Konzept bis zum Produktionsende 2024

Nach den Erfolgen der Konzeptstudie, die unter anderem im Film “I Robot” mit Will Smith zu sehen war, ging der erste Audi R8 im Jahr 2006 mit einem 4,2 Liter V8-Motor in Serie. Ergänzt wurde die Baureihe 42 dann 2009 durch eine Version mit 5,2 Liter V10-Motor. 2015 gab es dann den neuen Audi R8 (Code 4S) – leider ohne V8-Motor. Stattdessen gab es nun 2 Versionen des V10-Mittelmotors: eine leistungsstärkere und eine etwas abgeschwächte. Anfangs noch mit 525 PS wurde der Saugmotor des R8 stetig weiterentwickelt und konnte zuletzt mit 620 PS beeindrucken.

2019 erzwangen gesetzliche Vorschriften ein Facelift, das den Einbau eines Ottopartikelfilters (OPF) begleitete. Schon Ende März 2024 soll das letzte Modell des R8 vom Band laufen. Audi begründet die Entscheidung mit einer neuen Ausrichtung der Produktpalette: Zukünftig soll der Fokus auf E-Autos liegen, als geistiger Nachfolger gilt der e-tron GT. Man munkelt allerdings, dass bereits an einer elektrischen Version des R8 gebastelt wird.

Unser Audi R8 Cabrio mit V10: 570 oder 620 PS? Warum der Spyder?

Wie auch beim Porsche 911 und der S-Version bemerkten wir keinen großen Unterschied im direkten Vergleich der Motoren. Obwohl uns der Händler versicherte, dass die meisten Kunden das leistungsstärkere Modell vorzogen, war das uns ein drastischer Aufpreis von 31.500 Euro nicht wert. Was sind schon 50 PS mehr Leistung gegenüber dem Basis-R8 Coupé, wenn allein das schon 170.000 Euro kostet?

Die Entscheidung für den Spyder hingegen fiel uns sehr leicht. Knapp 15.000 Euro kostete uns die Wahl, aber das war es uns wert. Der Audi R8 ist für uns ein unheimlich emotional aufgeladenes Fahrzeug und mit geöffnetem Verdeck steigt die Freude beim Fahren exponentiell mit der Drehzahl.

Zusätzlich gäbe es noch die Variante RWD mit Heckantrieb, die in unseren Augen aber recht wenig Sinn ergibt. Der Supersportler ist unserer Meinung nach vor allem wegen seines Allrad-Antriebs so genial.

Die Leistung des R8 im Test: Höchstgeschwindigkeit & Beschleunigung

Hersteller beschönigen gerne mal die Zahlen, um Käufer zu überzeugen. So braucht der R8 mit aktivierter Launch Control offiziell nur 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 322 km/h – der Auffassung ist zumindest der Hersteller.

Wir haben uns dazu entschieden, die Angaben von Audi auf den Prüfstand zu stellen – eingefahren war unser Modell schließlich schon. Die Daten wurden mithilfe unserer GPS-Box gemessen. Bei frischen 5 Grad Celsius und Winterreifen waren die Testbedingungen nicht die einfachsten, jedoch konnte uns der R8 positiv überraschen: Audi war fast bescheiden.

Von 0 auf 100 km/h schafften wir es im Selbsttest in nur 3,46 Sekunden, auf die 200 km/h kamen wir in weiteren 7,72 Sekunden. Jedem Sportwagenfan legen wir ans Herz, diese Beschleunigung einmal erlebt zu haben. Die Launch Control spannt den Wagen unter brutaler Klangkulisse vor. Lässt man den R8 endlich frei, drücken die 10 Zylinder jede einzelne Pferdestärke über alle vier Räder auf den Asphalt.

Der erste Gang dreht bis auf 8.700 Umdrehungen hoch, die Ablösung durch den zweiten Gang funktioniert sauber ohne Unterbrechung oder Leistungsverlust. An dieser Stelle ein herzliches “Vergelt’s Gott” an den Ingenieur des 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes. Bis zum Top-Speed reizten wir den Motor damit komplett aus und erreichten fette 325 km/h.

Kritikpunkt OPF: Schlechter Sound und verlorene Emotionen?

Leider kam das Facelift nicht allein: Audi hat im neuen Modell den Sound-Killer Ottopartikelfilter verbaut. Das Thema “Klang” wurde vor der Anschaffung bei uns natürlich heiß diskutiert, die Einbußen durch OPF waren beim R8 allerdings deutlich weniger gravierend als beispielsweise beim Porsche 911 GT3.

Kaum stand der Supersportwagen bei uns auf dem Hof, war das Thema passé. So ist der Kaltstart immer noch ohrenbetäubend – man bekommt früh morgens fast schon ein schlechtes Gewissen, wenn man die halbe Nachbarschaft quasi aus Versehen aufweckt.

Während des Fahrens wird der Einfluss des OPF spürbarer. Im Komfort-Modus ist der Motor kaum noch zu hören. Wechselt man jedoch in den Dynamik-Modus, gehen die Klappen auf und der V10 darf frei atmen. Trotzdem ist der Klang etwas dumpfer im Vergleich zu früher: Jenseits der 7.000 Umdrehungen offenbarte sich den Insassen ein Klangkonzert, bei dem man Gänsehaut bekam. Der neue V10 mit OPF ist also zurückhaltender, schwach auf der Brust ist er allerdings keineswegs.

Audi R8 Cabrio: Wertverlust & Preis – gebraucht vs. neu!

Nun zu einem eher deprimierenden Thema: Der Audi R8 hält seinen Wert wie ein Sieb Wasser.

Zum Beispiel: Wir haben uns einen Audi R8 V10 Spyder konfiguriert. Traditionell packen wir in unsere Fahrzeuge nicht viel Ausstattung rein, da die Kosten beim Wiederverkauf nur schwer reinzuholen sind. Gelandet sind wir so bei etwas über 200.000 €. Das wäre per se kein Problem, immerhin kostet das im Grunde gleiche Auto bei Lamborghini zirka 100.000 € mehr – nur der Stier macht letztlich den Unterschied.

Doch jetzt kommt das große Aber: Der Wagen verliert praktisch mit Übergabe des Schlüssels an den ersten glücklichen Besitzer 30 Prozent seines Werts; und das mit einem Kilometerstand von 0. So schnell verbrennt man 60.000 Euro.

Anders als bei unseren Mietwagen von Porsche, die wir generell selbst finanzieren, war für uns als Autovermietung daher besonders die Leasing-Option interessant. Natürlich haben wir trotzdem versucht, den ersten Wertverlust zu umgehen und so vor allem die Jahreswagen in den Fokus genommen: Tatsächlich haben wir dann einen Audi R8 V10 Spyder gefunden, der genau unseren Vorstellungen entsprach. Mit nur 3.000 Kilometern auf der Uhr kostete dieser statt 197.000 € nur noch 139.000 € – auf das Schnäppchen sind wir heute noch stolz.

Der Audi R8 Spyder: ein Traum in weiß?

Der Audi R8 Spyder polarisiert. Münchner sind Porsche gewohnt, ein 911 wird kaum noch registriert. Der Ingolstädter wird gesehen; und das zurecht. Das Design ist aggressiv-sportlich und doch typisch Audi. Unserer Meinung nach gibt nur wenige Autos aus Deutschland, die den Titel Sportwagen so sehr verdienen wie der R8 – spürbar ist hier die enge Verwandtschaft zum Lamborghini Huracan.

Starres Fahrwerk, gigantischer Hubraum, stimmgewaltiger Mittelmotor und zwei Schalensitze, in denen man fast auf dem Teer aufliegt: daraus sind Sportwagen-Träume gemacht. Dazu kommt eine Manövrierfähigkeit, die jedem Fahranfänger freundlich die Hand reicht, und der Quattro-Antrieb, der einen besser auf der Strecke hält als jeder Spurhalteassistent.

Solltet ihr euch den Wagen selbst kaufen wollen, würden wir euch persönlich trotz alledem auf den Vorgänger verweisen, um dem Wertverlust vorzubeugen.

Lediglich von längeren Roadtrips sollte man mit einem R8 absehen, denn der Stauraum ist ein echter Kritikpunkt. In den Kofferraum vorne passen lediglich 112 Liter. Ablageflächen sowie Notsitze haben wir vermisst – trotz der stattlichen Größe des R8 und massiven 1.800 Kilogramm Eigengewicht fanden die Ingenieure dafür keinen Platz mehr.

Wollt ihr euch selbst ein Bild vom R8 machen, könnt ihr ihn euch direkt bei uns auf der Website mieten. Alternativ könnt ihr das Sportwagen-Erlebnis mit einem Gutschein an eure Liebsten verschenken.

CarVia Magazin

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