Ein gelber BMW M4 Competition steht schräg in einer beleuchteten Unterführung.

Unser BMW M4 Competition Baureihe G82 im Test – ein waschechter Sportwagen?

Veröffentlicht am 24.01.2025

Wir haben den neuen BMW M4 mit dem Verkaufsstart im März 2021 direkt in der BMW Welt abholen dürfen – nach 2.000 quälenden Kilometern ist der Hobel endlich richtig eingefahren und wir können das Auto genauer unter die Lupe nehmen. Dabei werden wir das Gefühl nicht los, dass im neuen BMW M4 Competition ordentlich Potenzial steckt.

Solltet ihr ebenfalls ein Auge auf den Sportwagen aus Bayerns Hauptstadt München haben, findet ihr den BMW M4 in unserer Mietwagen-Flotte. Über unsere Website könnt ihr schnell und unverbindlich unsere Verfügbarkeiten checken.

Inhalt

Wie schlägt sich das bayerische M-Modell in der Querdynamik?

Fangen wir erstmal mit dem für mich Wichtigsten an: Wie geht der neue BMW M4 Competition um die Kurve? Der M4 bzw. M3 ist ja seit jeher ein hochgeschätzter Alltagssportwagen, den man ohne Probleme als Tracktool benutzen kann.
Es ist also der Anspruch, das Fahrwerk so abzustimmen, dass man auf der Rennstrecke nicht mehr spürt, dass das „nur“ eine straßenzugelassene Spaßmaschine ist. Dabei war er bisher zumindest immer recht leicht auf der Hinterachse, sodass der Spaß durch das praktisch ständig kommende Heck keine Grenzen kennt. Bei schlechter werdendem Wetter führte das jedoch zu einem großen Rückstand bei den Rundenzeiten im Vergleich zu den mit deutlich mehr Grip gesegneten Gefährten von Porsche.

Das Fahrverhalten entspringt dem Naturell der Bauweise: Motor vorne, Antriebsübersetzung auf die Hinterräder. Dazu noch ein bisschen Drehmoment durch die beiden Turbolader, und schon verliert der BMW die Haftung.

Aber hieran hat BMW ordentlich gearbeitet. Der neue M4 soll deutlich mehr Grip aufbauen, ohne dabei die DNA mit dem heckbetonten Fahrverhalten zu verlieren. Unter anderem gibt es ihn jetzt auch optional mit Allradantrieb zu bestellen.
Das sonstige Grip-Niveau hat ebenfalls durch einige technische Finessen einen großartigen Sprung gemacht. Zum Beispiel sind die Hinterräder im Vergleich zu den Vorderrädern ein Zoll größer, was das Einlenkverhalten auf das Niveau eines Porsche 911 bringt.

Ein gelber BMW M4 Competition steht seitlich vor weißer Architektur.

Bei der Vorderachse unterscheidet sich der BMW M4 G82 um Welten zu seinem Vorgänger

Die superleichte Vorderachse setzt schnelle Lenkbewegungen gnadenlos direkt um, und das Auto vermittelt schon in diesem Moment das Gefühl, dass es die Kurve unbedingt fahren möchte. Dabei wird er aber nicht nervös, und man gleitet stabil in Richtung Scheitelpunkt.

Wenn man alternativ am Kurveneingang stark abbremst, kann man das Heck auch schon leicht quer in die Kurve anstellen, sodass man mit einem breiten Grinsen am Scheitelpunkt wieder auf dem Gas, komplett quer, durch den Kurvenausgang driftet.

Aber wir wollten ja keine Zeit verlieren und die Kurven präzise und mit größtmöglichem Grip fahren. Und hier verträgt das Heck deutlich früher mehr Gas, sodass man wirklich schnell um die Kurve ballern kann, ohne Angst zu haben, das Hinterteil jeden Moment wieder einfangen zu müssen.
Trotzdem fragt man sich vor jeder Kurve, ob man nicht eigentlich lieber wie den Asphalt bemalen möchte.

Das macht den neuen M4 für mich zum echten Querdynamik-Brett. Ehrlich gesagt, auch wenn ich es nicht erwartet habe, hat der M4 dadurch, dass er nun beides kann, hier im Vergleich mit einem Porsche 911 durch den größeren Spaßfaktor die Nase vorn.

Das Herz des M4: ein doppelt aufgeladener Reihensechszylinder

Kommen wir zum Motor des BMW M4 Competition: Ein doppelt aufgeladener Reihensechszylinder mit 510 PS und 650 NM Drehmoment hat hier seinen Platz gefunden. Und ja, bei diesen Daten denkt man schon eher an den großen Bruder, den M5.

Aber nein, inzwischen hat auch der kleinere ein technisches Datenblatt, bei dem man langsam denkt, ob das nicht zu viel des Guten ist. Paradoxerweise lässt BMW verlauten, dass der Motorblock technisch so stark aufgebaut und verstärkt ist, dass theoretisch weit über 750 PS möglich wären.

Der Motor ist eine Wonne. Schon tief unten setzt das brachiale Drehmoment sofort an, beschleunigt aber trotzdem mit einem schönen Peak im höheren Drehzahlband unfassbar schnell und aufregend.

In Zahlen: 3,9 Sekunden für die Beschleunigung von 0-100 km/h. Die 100-200 km/h haben wir gemessen: 7,8 Sekunden. Das ist schneller als ein Porsche 911 Carrera S. Und auch jenseits der 250 km/h marschiert der Bomber munter weiter.
Kurzum: Es ist der perfekte Motor für das M-Modell.

Die neue BMW-Niere polarisiert

Über das Design wurde vor dem Marktstart wohl am meisten gestritten. Der Aufhänger war eigentlich immer die riesige Niere an der Frontstoßstange. Auch ich war anfangs nicht vollends überzeugt, ob das in echt gut aussieht.

Aber hier muss ich uns mal selbst loben: Wir haben unseren in Sao Paolo Gelb bestellt. Diese Farbe harmoniert sehr gut mit dem schwarzen Grill und gibt ihm das Gesicht eines Säbelzahntigers.

Damit ist die neuerliche Optik des Grills komplett vergessen, und das Auto schreit förmlich: „Hier bin ich, jetzt Platz da!“ Das Heck ist unbestritten gelungen, und die Gesamtform gefällt mir ausgesprochen gut. Ich finde das Design insgesamt sehr gelungen!

Ein gelber BMW M4 Competition steht schräg vor dem Bayrischen Nationalmuseum.

Soundcheck: Der BMW M4 Competition trompetet noch

Soundtechnisch hat der M4 durch den OPF etwas abgenommen. Ich empfinde das Soundbild jedoch als gelungen. Der Motor vermittelt, dass da ein Muskelpaket unter der Haube schlummert, ohne aufdringlich zu wirken.

Unter Last wird der Sound über den Auspuff etwas dünner, aber im Innenraum bekommt man durch einen Soundcomposer die richtige Geräuschkulisse geboten. Auch hier bin ich in Zeiten von OPF mega happy mit dem Ergebnis.

Der BMW M4 Competition im Alltag

Nachdem der BMW M4 Competition in allen Sportwagen-Disziplinen brillieren konnte, kommen wir zur Alltagstauglichkeit und dem Platzangebot. Hier muss ja jetzt der Haken zu finden sein.

Aber zunächst mal den Kofferraum: 440 Liter Fassungsvermögen, genauso groß wie beim 4er BMW. Überraschend sind die vollwertigen hinteren Sitze, auf denen auch Erwachsene auf Langstrecken gut sitzen können. Das schafft nicht einmal der größere Bruder, der BMW M8.

Das Fahrwerk ist straff, aber die optionalen Carbon-Sportsitze für 3.800 € bieten perfekten Halt und Komfort.

Fazit des BMW M4 Competition Tests

Der BMW M4 Competition ist für mich ein waschechter Sportwagen mit viel Alltagsnutzen. Er sieht klasse aus, hat einen brutal anschiebenden Motor und ist auch über das ganze Jahr gut einsetzbar. Der Spritverbrauch ist mit 10 Litern auf der Autobahn bei 160 km/h angemessen.

Es gibt tatsächlich nichts, was mir an diesem Auto negativ aufgefallen ist. Er ist mein absolutes Lieblingsauto und definitiv etwas für mich privat – wenn es mal ein günstiges Leasing gibt. 😉

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